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Jessy Lanza - Pull My Hair Back

Musikgeschichte studieren bedeutet nicht Musikgeschichte zu schreiben, aber das kann noch werden


Hoppla, Caribou hat ein neues Album rausgebracht. Und was noch viel besser ist, der gute Mann geht wieder auf Tour und das Allerbeste, er bringt Jessy Lanza als Support mit. Auf die Dame freue ich mich fast ein bisschen mehr, als auf Caribou selbst. Ihr Debutalbum „Pull My Hair Back“ höre ich ziemlich regelmäßig und der Track „Keep Moving“ macht den Namen so dermaßen zum Programm, dass wir den ab und an auch spielen. So geschehen in unserem vorletzten Mixtape.


Jessy Lanza hat Musikgeschichte zwar noch nicht geschrieben aber immerhin studiert. Das scheint sich zum Einen auf ihre Fähigkeiten als Produzentin und Sängerin und zum anderen auf ihr Netzwerk sehr positiv ausgewirkt zu haben. Bei einem gehörigen Anteil der Tracks hat Jeremy Greenspan – seines Zeichens die eine Hälfte der Junior Boys – Pate gestanden. Und auf Hyperdub bringt man auch mal nicht so eben mal sein Debutalbum raus. Wir erinnern uns, Hyperdub haben neben vielen anderen auch illustre Größen wie Burial oder Kyle Hall unter Vertrag.


Jessy Lanza muss sich aber nicht verstecken. Ihr Sound bewegt sich an der Schnittstelle von Post Dubstep, R&B und – ja liebe Puristen und Musiknerds, das muss nichts Schlechtes sein – Syntiepop. Dramatisch-romantische Balladen wie “Strange Emotionen“ werden abgelöst von bassigen Nummern wie “Fuck Diamond“ und ab und an scheinen experimentelle Tracks durch, bei denen es einen nicht wundern würde, wenn James Blake hier Pate gestanden hätte. „Kathie Lee“ und „As If“ seien hier beispielshalber genannt.

Meinen Favouriten und Anspieltip habe ich bereits eingangs erwähnt, „Keep Moving“ ist ne super Nummer und ich bin überrascht, dass der Track offensichtlich von den üblichen Verdächtigen noch nicht auf acht Minuten in die Länge gezogen und für die Dancefloors dieser Welt kompatibel gemacht wurde. Kommt vielleicht noch, Robag Wruhme, Dixon oder Tale of Us, das wär doch was für euch!


„Pull My Hair Back“ ist ein gutes – wenn mit 36 Minuten Spielzeit auch recht kurzes -  Album, allerdings merkt man, dass es ihr Debut ist. Ab und an wünschte ich mir ein bisschen mehr Mut zum Experiment und tatsächlich ein bisschen mehr Wumms in den Tracks. Aber das wird sicherlich noch kommen und vielleicht wird sie auch genau das in den Liveshows umsetzen. Am 11.10. ist es in Hamburg soweit, Tickets sind am Start und ich werde pünktlich da sein. Schließlich will ich die Vorband nicht verpassen.


Bis dahin höre ich das Album auf Reisen, wie jetzt im Flieger von Hamburg nach Köln, beim Schreibtisch aufräumen oder beim Kochen.


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