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Felix Laband - Dark Days Exit

Zwischen Traurigkeit, Melancholie und Schönheit


Endlich! Der tolle Sommer, der Wahnsinnsspätsommer und der noch bombastischere Herbst sind endlich vorbei. Man kann wieder depressive Musik hören und dabei alleine spazieren gehen ohne ständig das Gefühl zu haben, das geilste OpenAir, den phattesten Beachclub und die dollste Party mit den freshesten Leuten zu verpassen.


Nein! Jacke und Schal an, Mütze auf, darüber den Kopfhörer und raus in den Regen und Matsch. Und genau für diesen Anlass gibt es tolle Musik. Felix Laband hat sein Album "Dark Days Exit" in 2005 auf Compost Records veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir alles, ich wiederhole ALLES auf Compost angehört und mindestens die Hälfte davon gekauft. Das ist mittlerweile etwas abgeebt. Ehrlicherweise auch deshalb, weil deren Veröffentlichungen typischerweise eine lange Halbwertszeit haben. Über diesen Weg bin ich auch auf Laband gestoßen und der Südafrikaner - bzw sein Album - ist mir seitdem ein treuer Begleiter für die Zeit zwischen November und März.


"Dark Days Exit" kommt fast ohne Vocals aus und ich wäre tatsächlich sehr an dessen Produktionsweise interessiert. Auf weiten Strecken wirkt das Album nämlich recht organisch eingespielt und teilweise ziemlich roh. So zum Beispiel "Dirty Nightgown", da kommt sogar zwischenzeitlich so etwas ähnliches wie ein 4/4 Beat zum Vorschein, sehr verschleppt allerdings. "Miss Teardrop" war seinerzeit im Grunde sogar ein kleiner Hit und macht tatsächlich Spass. Klingt ein bisschen wie auf dem Xylophon meines Sohnes eingespielt und ist mit ein paar Synthie-Sounds gehörig aufgepeppt. Ganz klar ein Kandidat in Sachen Schönheit. Ähnlich wie auch "Falling Off A Horse", das mit einem wunderbar gepfiffenen Loop besticht. Melancholischer wird es dann eher bei "Sleeping Househod" oder der knapp 11 minütlichen Soundkollage "Minna And The Notes After". Auch die traurig depressive Ecke wird bedient, "Black Shoes" ist einer der wenigen Tracks in dem Vocals eine Rolle spielen und das macht die eindringliche Stimme auch sehr beklemmend.


In dem Dreieck aus Traurigkeit, Melancholie und Schönheit bewegt sich das ganze Album. Und das tut es sehr sehr langsam. Also, ernsthaft nichts für den Sommer und auch nichts für die gute Laune. Aber perfekt, um an einem kalten Tag durch Wald oder Park spazieren zu gehen und den eigenen Gedanken nachzuhängen.

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