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Waren Sie schon einmal in einer Listening Bar?

 

Ehrlich gesagt, kannte ich den Begriff selbst nicht, bis ich einen interessanten Artikel im ZEIT ONLINE Magazin darüber gelesen habe. Listening Bars sind in den großen Metropolen dieser Welt zu finden und bieten nicht nur exzellente Drinks, sondern vor allem auch erstklassige HiFi-Anlagen. Zum Beispiel soll die Anlage im Londoner "Spiritland" satte 500.000 Pfund gekostet haben.



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Angabe gemäß sind Platten von Marvin Gaye typischerweise so gut und ausdifferenziert produziert, dass sie an solchen Orten besonders häufig aufgelegt werden. Dadurch käme die Qualität des Soundsystems besonders gut zur Geltung.

Ob das wirklich der Fall ist, kann ich Ihnen leider nicht bestätigen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass "United" von Marvin Gaye, zusammen mit seiner Duett-Partnerin Tammi Terrell, ein fantastisches Album ist. Sie kennen wahrscheinlich "Ain't No Mountain High Enough", aber bitte beschränken Sie die Platte nicht auf diesen einen Song.


Das gesamte Album ist der perfekte Soundtrack für all diejenigen, die glauben, dass die Antwort auf die meisten Probleme im Leben in einer Mischung aus Liebe, Groove und einer ordentlichen Portion Soul liegt. Jeder Song auf diesem Album fühlt sich an wie eine kleine Zeitkapsel, die uns zurückführt in eine Ära, in der die Frisuren groß, die Anzüge noch größer und die Tanzschritte wahnsinnig funky waren.





Glauben Sie mir, dafür brauchen Sie keine HiFi-Anlage im Wert von einer halben Millionen Pfund. Ein knapp 30 Jahre alter Plattenspieler, den man auf eBay Kleinanzeigen für ca. 300 EUR erstehen kann, macht genauso gute Laune.


In diesem Sinne – falls Sie die Chance haben, eine Listening Bar zu besuchen, erzählen Sie mir bitte davon. Und falls nicht, drehen Sie „Ain’t No Montain High Enough“ richtig laut auf und grooven Sie elegant Ihrer Wege.

  • 29. Jan. 2024

Seien Sie doch nicht so schüchtern. Blane Muise alias „Shygirl“ ist es auf ihrem Album „Nymph“ schließlich auch nicht.


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Dieses Album lädt Sie dazu ein, sich Musik zuzuwenden, die nicht einfach zu beschreiben ist.

Am ehesten trifft es die Überschrift „Experimenteller Hip-Hop mit Pop-Appeal“.


Alle Songs klingen wie in Watte gebetteter Clubsound. Unter Einsatz innovativer Melodien bringt sie alle möglichen Genres unter einen Hut: Von Post-Dubstep, über dekonstruierten Reggaeton bis hin zu verzerrtem R’n’B und gerader Bassline ist alles mit dabei. Das Album ist künstlerisch bemerkenswert und sehr präzise produziert. Ihr Gesang, bzw. Rap ist eindringlich und vielseitig.

Das mag sich verkopft oder gar anstrengend anhören, ist es aber nicht.






Shygirl hat immer im Blick, dass ihr Sound zugänglich und poppig im besten Sinne bleibt. Das zeigt sich im Übrigen auch Live. Die Dame hat eine absolut beeindruckende Bühnenpräsenz und eine sehr energetische Fan Base. Der Hamburger Mojo wurde 2023 im übertragenen Sinne von ihr und ihrer Publikums – Crew buchstäblich abgerissen.


Daher – lassen Sie sich darauf ein. Das Album ist fantastisch!

Meine Eltern haben mich mehrere Tage besucht und ich habe sie gebeten, die absoluten Lieblingssongs aus ihrer Jugend zu selektieren. Voraussetzung - bitte keine 1000x gehörten Oldies but Goldies, sondern die echten Perlen! Die Tracks, die man vielleicht mal gehört hat, aber nicht wirklich kennt. Herausgekommen ist eine fantastische Reise in die (überwiegend) 60er und 70er Jahre. Zusammengestellt an einem weinseligen langen Abend voller verrückten Anekdoten und schöner Geschichten


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Mir gefällt die Playlist besonders, weil die Musik verdeutlicht, dass diese Zeit mindestens genauso verrückt war wie die Neuzeit (wenn nicht gerade Corona wütet). Nur ohne Instagram und Co. Dafür mit toller Musik und enthemmenden Partys.





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