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DJ Koze - Kosi Comes Around

2005 noch auf dem Brutalga Square unterwegs


Auf den Herrn Kozalla konnten sich im letzten Jahr fast alle einigen. Vom gesichtstätowierten Stiernackenraver, über den vegan lebenden Vollbarthipster bis hin zum zarten 'Nices Wölkchen’ find ich toll - Indiemädchen oder dem Spiegel-Feuilleton - alle fanden Kozes Album “Amygdala" super. Laut.de schreibt von "warmen, karamelligen Tunes, gerne mit Songstruktur versehen", während der Spiegel folgendermaßen schwärmt: "Und immer wieder Augenblicke, da alles Elektronische sich ins Psychedelische verflüssigt und ins Ozeanische mündet." Das finden wir auch. DJ Koze ist ein überragender Künstler und hat ein tolles und vielfältiges Album produziert. Abgesehen davon hat er die richtige Haltung und eine wohltuende Abgegrenztheit zur elektronischen Feiermonokultur, wie er in zahlreichen Interviews gekonnt zum Ausdruck bringt.



Koze hatte allerdings davor schon einige ganze Reihe von sehr starken Veröffentlichungen und das Album "Kosi comes around" steht da meiner Meinung nach "Amygdala" qualitativ in nichts nach. Es ist allerdings weniger konsensfähig, sondern orientiert sich eher an den technoiden Sets, für die Koze nicht ganz unbekannt ist. Schon der Opener "Estrella" hat vermutlich auf mancher Afterhour die ein oder andere Synapse verknotet, während "Raw" oder auch "Don't Feed The Cat" im richtigen Moment die Tanzfläche subtil in Brand setzen können. "The Geklöppel Continues“ und mein persönlicher Lieblingstrack - "Brutalga Square" - machen das auch, allerdings schon nicht mehr ganz so subtil. Aber - und dafür wird Koze zurecht nicht nur von uns verehrt - hat jedes noch so derbes Technobrett viele überraschende Elemente und intelligente Sounds, die die Tracks keine Sekunde langweilig klingen lassen.


"Kosi Comes Around" ist übrigens kein reines Technoalbum. Mit "Barock Am Ring" oder auch "Chiminea" sind auch ambientlastige Soundexperimente, der etwas schwereren Kost vertreten. Einen gemeinsamen Nenner haben nämlich alle seine Veröffentlichungen, Koze macht es dem geneigten Hörer nicht leicht, sondern er fordert. Deshalb empfehle ich sehr, das Album auch nicht nur im entrückten Clubrausch zu konsumieren, sondern ruhig auch mal bewusst und wach auf dem Kopfhörer zu hören. Es lohnt sich, Stefan Kozella hat viel zu erzählen. In seinen Tracks und im folgenden Interview:


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