Pop aus Australien on Repeat
Cloud Control kommen aus der Nähe von Sydney und sind eine wahnsinnig sympathische Band. Nicht nur die Musik auch der überspringende Funke auf Live-Konzerten war für mich ein musikalisches Highlight der letzten Wochen. Der zuständige Amazon-Redakteur hat die Musik der Band als Popsongs mit Hirn, Herz und Melodie beschrieben, dieser unglaublich ausgelutschten Floskel kann ich mich nahtlos anschließen.

Ich habe die Herren (und Dame) im Hamburger Club Molotow (der im Juni 2014 nun leider wirklich seine Pforten schließen musste und mittlerweile wieder geöffnet hat) gesehen und wusste vorher gar nicht recht was mich beim Gig von Cloud Control erwartet. Es war ein „Ich komme mal mit“-Konzert. Umso überraschter war ich über die Eingängigkeit der Songs, obwohl ich sie auf dem Konzert zum ersten Mal hörte. Schande über mein Haupt.
Seitdem ich nun das im August releaste Album "Dream Cave" besitze läuft es bei mir im Auto auf Endlosschleife. Jedes Lied hat seine Berechtigung, keine Lückenfüller. Abwechslungsreich und großartig! Ein Album bei dem man immer wieder aufs Neue dem nächsten Stück entgegenfiebert und selbst im miesen Rush-Hour-Verkehr gute Laune bekommt.
Mein Highlight-Song ist das bluesige „Promises“, der Song liefert sich allerdings mit dem erhabenen "The Smoke, The Feeling“ ein Kopf-an-Kopf Rennen, was die persönliche Ohrwurmskala angeht. Ein weiterer Anspieltipp ist das etwas melancholischere aber in einen Sog reißende „Island Living" – man beachte vor allem den bedrohlich-treibenden Basslauf.
Beim Song „Moonrabbit"geht es dann ganz entgegengesetzt, fröhlich weiter und ich fühle mich an frühere Songs von The Shins und die Beach Boys erinnert. Denn unwillkürlich muss ich bei dem Song an eine Kombo von gut gelaunten Teenagern denken, die sich mit einer Kühlbox voller Bier in Richtung Baggersee aufmachen, um Arschbomben in hässlichen Hawaii-Shorts zu zelebrieren. Und das meine ich im positiven Sinne.
Unbedingt empfehlenswert ist auch das erste Album der Band: „Bliss Release“ aus dem Mai 2010. Wobei ich persönlich den aktuellen Longplayer noch stärker finde. Und wenn die Band mal bei euch in der Nähe ist: Hingehen! Der freundliche Schlagzeuger Ulrich Lenffer (im steht die Hawaii-Shorts sicher großartig) hält auch gern mal ein Schwätzchen beim CD signieren.
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